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AutorenbildMagdalena

Georgien

Mount Kazbeg 5.047 m // Juli 2022


Georgien hatte ich immer als Winterziel im Kopf, wo man unbefahrene und abgeschiedenen Powderhänge genießen kann. Aber wenn es dort Berge gibt, dann muss es wohl auch im Sommer schön sein! Und so war die Entscheidung schnell getroffen, als ich von der Steller Agentur zu einer Georgien Reise im Sommer eingeladen wurde.



Mitte Juli ist es dann soweit und ich packe meine Koffer für zwei Wochen Georgien. Im Zentrum der Reise soll die Besteigung des über 5000 Meter hohen Mount Kazbeg stehen. Vorsichtshalber habe ich auch meinen kleinen Gleitschirm mit eingepackt, zu reizend ist der Gedanken, von meinem bis dato höchsten Berg auch runterzufliegen ;)


Wir verbringen die ersten zwei Tage in Tbilisi, Hauptstadt Georgiens, für welche es sich lohnt, ein bis zwei Tage einzuplanen. Die Altstadt mit ihren vielen Sehenswürdigkeiten ist wirklich schön, die Menschen sind unglaublich freundlich und während man durch die bunten Gassen schlendert entdeckt man viele kleine und nette Läden mit Handgemachtem, wo ich auch das ein oder andere Souvenir für zu Hause mitnehme.



Von Tbilisi geht es über den Kreuzpass (2.380m), der die geografische Grenze zwischen Europa und Asien bildet, nach Stepantsminda (auch Kazbegi genannt), der Ausgangspunkt für eine Besteigung des Mount Kazbeg. Mit mir dabei sind zwei weitere Fotografen, welche ebenfalls von Steller eingeladen wurden und Vazul von der Steller Agentur selbst. Wir verlieren auch gar nicht viel Zeit, denn unser Guides meinen, das Wetter schaue gut aus für die nächsten Tage, und machen uns auf dem Weg zur ersten Hütte. Die Altihut, welche auf 3014m liegt, ist eine feine und saubere Berghütte, hier bleibt man gerne für eine Nacht.

Am nächsten Morgen geht es nach einem guten Frühstück hoch zur zweiten Hütte, ein gemütlicher Tag mit nur 600 Höhenmetern Aufstieg. Die Betlemi Hütte liegt auf 3.670m und ist eine ehemalige meteorologische Station, die 1933 errichtet wurde. Schlafsack muss man selbst mitnehmen, die Zimmer sind sehr spartanisch eingerichtet und auch nicht beheizt. Versorgt werden wir aber gut, eine nette Dame kümmert sich um das leibliche Wohl der Bergsteiger. Wir akklimatisieren uns einen Tag hier, um besser für die Höhe am Gipfeltag vorbereitet zu sein.




Gipfeltag

Der Wecker klingelt früh, 1:00 morgens sagt meine Uhr. Aber dafür gibt es Pancakes als Frühstück (oder Mitternachts-Snack?), das macht es wieder ein wenig gut. Raus geht es in die Dunkelheit, ein letzter Wettercheck verbläst auch die letzte Hoffnung, dass es fliegbar sein könnte: am Gipfel soll es heute sehr stürmisch sein. Der Gleitschirm bleibt also auf der Hütte. Bis zum Gipfel sind es 1400 Höhenmeter, es ist stürmisch und kalt, und die meiste Zeit sind wir im dichten Nebel. Mein bester Begleiter sind heute die beheizbaren Handschuhe, diese halten mich auch bei Sturmbedingungen warm (für alle die wie ich schnell an kalten Händen und Füßen leiden, kann ich diese nur wärmstens empfehlen!). Mit der Höhe habe ich keine Probleme, und dank meiner dicken Kleidung fühlt sich der Aufstieg sehr entspannt an, technisch bietet der Normalweg auch keine Schwierigkeiten. Am Gipfel stürmt es, Sicht gibt es keine aber wir fallen uns glücklich in die Arme. Besonders freue ich mich für meine Kollegen, die etwas mehr zu Kämpfen hatten beim Aufstieg aber tapfer durchgehalten haben. Erster 5000er, Check!



Der Abstieg erfolgt über die Ausftiegsroute, und nach ein paar Stunden Rast auf der Betlemi Hut steigen wir bis ins Tal ab, eine warme Dusche und ein gemütliches Bett sind zu verlockend, um noch eine Nacht auf der kalten Betlemi Hut zu verbringen. Auch ist der Anblick rund um die Hütte leider alles andere als schön, es sieht teilweise aus wie eine Riesentoilette und man muss wirklich achtgeben wo man hintritt… Kein Vorbildliches Benehmen einiger Bergsteiger!


Wir verbringen noch ein paar Tage rund um Kazbegi. Mein Highlight: die Five Season Hut. Eine kurze Wanderung (20min) führt vom Parkplatz zu dieser netten Hütte mit einer traumhaften Aussicht. Hier kann man gute Speisen genießen, eine Nacht verbringen, weitere Wanderungen unternehmen oder einfach die Seele baumeln lassen. Ich nutze die schönen grünen Hänge rund um das Tal, um endlich meinen Gleitschirm auszupacken! Von oben sieht einfach alles noch viel schöner aus ;)




FAZIT

Georgien ist ein wunderbares Land, das wirklich viel zu bieten hat. Landschaftlich ist es traumhaft schön, Wanderer und Bergsteiger kommen hier voll auf ihre Kosten. Die lokale Küche ist herzhaft, man kann gut speisen und trinken (in Georgien wird Wein angebaut) und es sich gut gehen lassen. Unbedingt Kontakt zu den freundlichen Einheimischen aufnehmen und so das Land und seine Kultur kennen lernen. Ich komme wieder, vielleicht diesmal mit den Skiern im Gepäck :-)






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